Donnerstag, 9. September 2010

Nantes-Tagebuch - 08-09-2010

Ich will an der Stelle noch einen kleinen Nachtrag zum Dienstag geben. Wir waren am Dienstag noch einmal unterwegs gewesen, um ein wenig Nantes kennen zu lernen. Dabei führte uns unser Weg auf die Île de Nantes. Wir sieben ERASMUS-Studenten folgten erst den Schildern „Les Machines“, welche auch in Deutschland eine kleine Bekanntheit erlangt haben, als der Riese und das Riesenkind am 09.11.2009 durch Berlin spazierten und sich am ehemaligen Checkpoint-Charly trafen. Diese Truppe hat neben den Riesen auch einen Riesen-Elefanten, den wir betrachten konnten.
Danach wanderten wir zu einem Kneipenviertel auf der Insel und fanden sogar eine recht günstige Bar neben den vielen teuren und reich wirkenden Bars. Eines muss ich aber zu dem Französischen Bier, was ich das erste Mal probierte, sagen: Es schmeckt mir nicht und es ist helles Bier.
Als wir wieder nach Hause wollten fing es an zu regnen. Wir hatten uns zwar darauf eingestellt, dass wir laufen müssten. Aber der Regen machte aus diesem Weg eine Tortur, die wir zwar überstanden, was aber dennoch sehr nervend war. Wir liefen also knapp 1 ¼ bis 1 ½ Stunden durch den Regen, waren ordentlich nass und freuten uns auf die schöne Dusche. Das war das zweite Mal in meinem Leben, dass ich so durchnässt war und mich auf die Dusche freute. Die tat dann auch gut.
Heute früh bin ich wieder auf den Beinen gewesen und hatte gegen 9 Uhr meinen Studentenausweis. Ich kann jetzt ins Internet! Und das probierte ich gleich einmal in der Bibliothek mit meinem eigenen Rechner aus. Als ich nach Hause kam merkte ich jedoch: Scheiß W-LAN! Es funktionierte nur teilweise. Außerdem sind die Router hier an der Universität so eingerichtet, dass man nicht Skypen und nicht Chatten kann – da es ein Gesetz von der Französischen Regierung in dieser Richtung gibt. So ein Mist! Adam hätte an der Stelle schon einen Kommentar parat: „Saftladen!“
Ich denke also, dass ich ab und an ein Café aufsuchen werde, um mal ein wenig zu chatten oder zu telefonieren. Also nichts mit ungestörter Atmosphäre bei der Kommunikation.
Ich war gerade noch mal am recherchieren, was man so denn machen könnte und was ich machen muss. Also ich habe einen Plan, was es für Vorlesungen und Veranstaltungen gibt – aber mit einem Problem: Da stehen weder Zeiten, noch Orte, noch, wie man sich dort anmeldet. Wie soll das also klappen? Außerdem bin ich gerade ein wenig am rennen. Ich brauche noch dies für das Bafög-Amt (Gott sei Dank lief mir der Schnakenbourg über den Weg und redete mit mir mal Französisch) und dann brauche ich noch das für das Bafög-Amt (nur leider hat dieses Sekretariat schon zu...) und dann brauche ich noch eine Bescheinigung für das Konto (was ich aber erst nächste Woche bekomme), muss noch was für das Bafög-Amt kopieren (Gott sei Dank fand ich am Donnerstag eine Kopierkarte), weiß nicht, wann meine Französisch-Kurse sind … also kurz gesagt: Es ist ein Heiden-Aufwand ein ERASMUS-Aufenthalt zu machen. Ich hoffe, der Orga-Stress hört bald auf. Er nervt! Langsam bin ich wieder soweit zu sagen: Ich geh wieder. Aber jetzt bin ich erst einmal hier und ziehe das durch...
Am Abend hatten wir noch eine Geburtstagspartie von einer Deutschen. Wir waren alle in einer Küche zusammengepfercht, was irgendwann den Hausmeister auf den Plan rief. Mann sind die hier streng. Ich dachte bis gestern, nur in Deutschland kann man so sehr auf die Regeln achten, dass man noch nicht einmal Leute in einer Küche etwas feiern lässt. Dabei hatten wir noch nicht einmal Musik oder so an, sonder quatschen bloß. Als wir dann noch in der Nähe eines Wohnheimes (wohlgemerkt: außerhalb) aufhielten, kam wieder so ein Hausmeister und schickte uns weg, da wir wieder zu laut gewesen seien. Naja... man kann's auch übertreiben.

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