Samstag, 4. September 2010

Nantes-Tagebuch - 03-09-2010

Heute war ich das erste Mal einkaufen. Es gab Pulver-Kaffee – das einzige, was ich mir hier leisten kann, da es keine Kaffee-Maschine oder einen Wasserkocher gibt. In meinem Zimmer habe ich ein Waschbecken, bei dem ich mir heißes Wasser nehme und in den Thermosbecher gieße. Eine Möglichkeit, dass ich an Kaffee komme. Adam und Tino wissen, wie ich ohne Kaffee zu „genießen“ bin.

Bisher habe ich neben dem Einkaufen noch zwei Sachen versucht: Eric Schnakenbourg (der ERASMUS-Beauftragte für mich) und meinen Raum für den Französisch-Intensivkurs zu finden. Ergebnis: 50% davon geschafft, ich habe nach einer viertel- bis halbstündigen Suche den Raum gefunden. Mehr aber auch nicht. Eric Schnakenbourg war nicht da und ich brauche noch Informationen von ihm. Es ist genial, so etwas zu organisieren, wenn das Internet nicht für einen bereit steht. Das bekomme ich erst Mittwoch – ich hoffe es...

Zum Wetter kann man hier noch mal kurz was erwähnen: Es ist heiter bis wolkenlos, angenehme 25 Grad (glaube ich, denn mein Thermometer läuft über das Internet) und ich fühle mich ein wenig wie am Mittelmeer – oder in den bergigen Gebieten Griechenlands. Es ist recht angenehm...

Was steht heute noch so auf dem Plan? Zum einen ist dort der Französisch-Intensivkurs, den ich besuchen muss und will. Zum anderen gibt es heute Nachmittag/Abend eine Art Begrüßungs-Tee und Secound-Hand-Markt. Ich hoffe, dass ich da wenigstens ein Kissen bekomme. Sonst muss ich noch einmal IKEA – was es hier auch irgendwo geben soll – aufsuchen.

Zum meinem Körpergewicht kann man auch noch was sagen. Sollte ich nicht abnehmen, würde ich mich wundern. Ich wiege derzeit 75 kg und esse wenig. Das liegt nicht nur an dem Weißbrotüberschuss in Französischen Geschäften. Hauptsächlich ist die Unregelmäßigkeit des Essens. Aber schauen wir einmal, wie sich das weiter entwickelt...

Nun ist es Abend geworden und ich schreibe in den verbleibenden Stunden dieses Tages noch ein wenig die Begebenheiten auf. Der Französisch-Intensivkurs war sehr intensiv, wie es der Name schon sagt, und ich lernte wieder viele Leute kennen. Außerdem merke ich, dass mein Französisch nicht ansatzweise so gut ist, wie ich es möchte. Ich kam zwar hinterher – aber ich brauchte lange dafür.

Danach ging ich zu Gichet Unique, wo ich auch ein paar Informationen bekam – ich werde damit förmlich zugeschüttet – und ich mir einen Topf zum Kochen mitnehmen konnte. Wenigstens kann ich mir jetzt Reis machen, wie in Schottland vor einem Jahr. Nebenbei hatte ich viele Gespräche und meine Befürchtung scheint sich in Realität umzuwandeln: Es sind zu viele Deutsche da, dass ich schon fast denke, dass es etwa die Hälfte ist.

Nachdem wir uns mit den Leuten unterhielten und auch Einladungen zum Picknick am Château und einer Feier bei den Italienern (die auch stark vertreten waren) uns anhörten, beschlossen wir zu IKEA zu fahren und mal das Nötigste doch heute schon einzukaufen. Wir, das heißt Siiri, Maria, Elena, Sira (?) aus Finnland, Susanne aus Ungarn und ich. Auch lernte ich das Wort für Kopfkissen – auf Englisch. Pillow.

Eigentlich hätten wir unseren Einkaufbummel auch schneller fertig bekommen können und zum Picknick gehen können. Aber es war einfach mal zu schön, etwas vertrautes zu sehen – und sich mal ganz nach ERASMUS-Studenten-Art auf Englisch zu unterhalten. Die Finninnin verfielen oft ins Finnische, aber im Großen und Ganzen konnten wir uns auf Englisch unterhalten – und auch ein wenig Französisch.

Außerdem erzählte uns Siiri, dass man in einem Café kostenfrei ins Internet kann – vorausgesetzt man isst oder trinkt dort ein wenig. Das werde ich morgen mal in Anspruch nehmen und die nötigen Korrespondenzen erledigen. Soweit erstmal vom Freitag. Der Samstag und der Sonntag dürften auch interessant werden – aber dazu später.

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