Sonntag, 3. Oktober 2010

Der 20. Tag der Deutschen Einheit

Wie feiert man diesen Tag, der mittlerweile für manche schon ein rotes Tuch geworden ist? Wer darf diesen Tag feiern, fragen sich Kommentatoren auf tagesschau.de. Und darf ein Westdeutscher Politiker eine große Rede darüber halten?
Für mich und für die Biographie vieler Ostdeutschen (ehemalige DDR-Bewohner) bedeutet der Tag der Deutschen Einheit einen zweiten Tag der Befreiung. Aus dem Grund freue ich mich an diesem Tag; er ist ein Feiertag.
Aber mit diesem Feiertag ist es wie mit jedem anderen Feiertag. Man kann ihn groß und man kann ihn im kleinen, privaten feiern. Deshalb ist es kein Problem, wenn ein Bundespräsident und/oder ein westdeutscher Politiker über dieses Thema redet oder nicht. Außerdem kann man ja weghören. Die Rede des Bundespräsidenten aber ins Zentrum, vor den eigentlichen Feiergrund zu stellen, ist ungünstig. Auch das Thema der Rede passt meines Erachtens nicht wirklich zu dem Tag der deutschen Einheit. Ich bin kein Nationalist - aber an dem Tag der Deutschen Einheit sollte man gewiss an die Geschichte erinnern und weniger eine heiße Debatte weiterführen. Damit wird die Rede in eine Reihe mit den Diskussionsbeiträgen zur Integrationsdebatte gestellt - wo ist da der Tag der deutschen Einheit?
So feierten wir diesen Tag bisher auch sehr privat. Die deutschen ERASMUS-Studenten saßen irgendwo in der Stadt und sangen - passend zur gespielten Musik - die Nationalhymne. Unter anderem zu Diskomucke. Hörte sich gut an und bald wird es wohl eine Forderung nach einer Änderung der deutschen Hymne im Disko-Style geben.
Gruß aus dem verregneten Nantes.

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