Sonntag, 17. Februar 2008

Pläne der Schotten

Erst vor ein paar Wochen flog mir eine Zeitschrift über Alba (Schottland) ins Haus. Aus Interesse zu diesem schönen Fleckchen Land las ich mir einmal diese Zeitschrift durch und erhielt neben Informationen zu der schottischen Lebensweise und Kultur noch ein paar andere, höchst erstaunliche Hinweise über das Bestreben der Schotten - oder besser, ein Teil derer.
In dieser Zeitschrift wurde neben der textlichen Vielfalt auch eine Zeitleiste gedruckt, die aus einem bestimmten Grunde bis in das Jahr 2010 reicht. Für dieses Jahr plant das schottische Parlament eine Volksabstimmung zur Unabhängigkeit Schottlands vom United Kingdom. Damit soll die seit 1707 im "Act of Union" gebildete Allianz zwischen Schottland und England aufgebrochen werden. Die britische Regierung hat hierzu schon Schritte unternommen, indem seit 1999 Schottland wieder ein eigenes Parlament und ein eigener First Minister - derzeit Alex Salmond - vorhanden sind.
Die Frage, die sich derzeit stellt, ist wohl: Ist es realistische, dass Schottland wieder souverän wird? Ist es möglich, dass die Schotten dem Bestreben zustimmen, obwohl derzeit die Stimmengewichtung 50:50 ist? Ist es vorteilhaft für die Schotten, in die Unabhängigkeit zu gehen?
Ich würde euch, liebe Leser, bitten, hier und jetzt Stellung dazu zu nehmen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hang zum Regionalismus ist in Europa keine neue Bewegung, einzig in Deutschland fehlt (bisher) das Phänomen. Schottland ist dabei keine Enzelfall: in Spanien wollen die Katalanen mehr Autonomie (berufen sich auf eigene Sprache, Kultur und den alten Staat Aragon), in Frankreich ist der Süden (Okzitanien) dafür, mehr Unabhängigkeit einzufordern - die provenzalisch-gascognische Kultur ist nunmal anders und hat eine andere Geschichte - und im Norden Italiens gibt es die Bewegung der Lega Nord, welche ursprünglich seperatistisch war, nun einen ital. Föderalstaat anstrebt. Geburtsland der Lega ist übrigens der Veneto (damals: Liga Veneta), welche eingedenk der 1100jährigen Geschichte der Republik Venedig den Markuslöwen als Symbol hat, und etwa 50% bei den Wahlen bekommt. Hardliner wollen ebenfalls einen unabhängigen Veneto (sprich: Republik Venedig) wenn den Regionen nicht endlich mehr förderale Eigenständigkeiten zugestanden werden (Finanzen, Inneres, Bildung [eigener Dialekt als Sprache!] etc.)

Belgien ist zur Zeit eines der heißesten Beispiele, da dieser künstliche Staat aus Flamen und Wallonen wohl aufgrund der flämischen Partei bald diese Welle des Regionalismus zu spüren bekommen wird.

Zu recht, wie ich finde.